Es sind nur noch wenige Tage, dann ist das Jahr 2020 vorüber. Endlich, werden viele Leute denken. Ja, es war Ein Jahr voller neuer Erfahrungen. Nichts war so, wie wir es gewohnt sind. Unsere Komfortzone wurde ganz schön durchgerüttelt. Das mag Angst machen, unangenehm sein oder frustrieren. Aber es bot auch die große Chance, das eigene Leben, den Alltag und einige Beziehungen genauer unter die Lupe zu nehmen und neu einzuordnen.
Gedanken
Ist es nicht oftmals so, dass wir in unserem Alltag mehr oder weniger festen Strukturen folgen und die Abläufe zwischen den Höhepunkten doch recht gleichförmig dahingehen? Was fällt uns zuerst ein, wenn wir an die vergangenen Jahre denken? Woran erinnern wir uns besonders?
Das sind doch meistens die besonderen Ereignisse, die nicht alltäglich sind, also spezielle Termine, Reisen, Veränderungen… Der Alltag an sich bleibt mit all seinen Verrichtungen, Verpflichtungen, Ritualen und Abläufen gleich. Wir denken nicht wirklich darüber nach, warum wir das gerade so machen.
In diesem Jahr war etwas anders, wir wurden unfreiwillig Beteiligte einer weltweiten Pandemie. Das stellte jeden vor neue Herausforderungen. Unser Alltag war plötzlich geprägt von Verordnungen, die zu beachten und einzuhalten waren. Schnell haben wir gemerkt, dass wir uns in unserer Blase mit Leuten gleicher Ansichten einrichten. Andere Meinungen sollten möglichst draußen bleiben, weil es unbequem ist, sich dazu positionieren oder dagegen argumentieren zu müssen.
Kreative Menschen haben es einfacher und hatten es schwerer.
Gerade die Kreativbranche war in diesem Jahr besonders von den verschiedensten Auflagen und Maßnahmen betroffen und existenzgefährdend bedroht. Das ist eine echte Katastrophe. Aber echte Kreative sind es gewohnt, sich immerzu auf neue Situationen einzustellen und Probleme zu lösen. Mit Disziplin und Flexibilität konnte ich es trotz der Widrigkeiten schaffen, nicht unterzugehen. Natürlich ist es hart, wenn die Umsätze ersatzlos weg brechen und die staatlichen Förderungen nicht für alle zur Verfügung gestellt werden. Ich führe kein luxuriöses Leben. Schmerzlich ist es aber, wenn die Rücklagen nach und nach zusammenschmelzen. Ungerecht empfinde ich es nach wie vor, dass gerade die Einzelkämpfer in der Kultur- und Kunstszene allein gelassen und vergessen wurden. Wer kein Superstar ist, der hatte ziemlich schlecht Karten. Es gab genau zwei Möglichkeiten, entweder verbittert untergehen oder das
Beste daraus machen.
Zwei Phrasen haben mich im Frühling über Wasser gehalten:
Es ist jetzt so.
Es geht immer irgendwie weiter.
Die Zwangspausen habe ich für mich genutzt. Ich habe mich erholt, habe Bilanz gezogen und neue Ideen entwickelt. Wir haben ausgemistet, aufgeräumt und neuen Raum geschaffen. Außerdem haben wir uns Zeit genommen, unsere Kontakte besonders wertzuschätzen und zu pflegen. Nicht zuletzt haben wir den Vorsatz, das wollte ich schon immer mal machen, in die Tat umgesetzt.
Meine Bilanz für das zu Ende gehende Jahr
ist also erstaunlicherweise doch ausgeglichen. Es war dann doch viel Gutes dabei. Wir haben viel, wofür wir dankbar sein können. Wir sind glücklich darüber, gesund zu sein. Auch mit weniger Geld ist ein gutes Leben möglich, denn die kommerziellen Standards sind nicht unsere Heilsbringer. Gemeisterte Herausforderungen können ungemein befriedigend sein. Man sagt nicht umsonst, dass man mit seinen Aufgaben wächst. Wie oft glauben wir, dass wir bestimmte Dinge nie schaffen würden, solange bis wir sie einfach tun müssen und dann auch bewältigen.
Ausblick
Es gibt für mich noch viel Neues zu lernen und auszuprobieren. Ich möchte aber künftig besser auf eventuelle Krisenzeiten vorbereitet sein. Ideen habe ich mindestens noch für drei weitere Leben und werde einige davon nun in Angriff nehmen und vor allem teilen.Wer dabei sein möchte, sollte meinen Newsletter abonnieren. Schließlich habe ich gelernt, dass es in Zukunft besser ist, ein Superstar zu sein.